Seit 2007 Moderator beim Slam auf der Couch

2007 übernimmt Nikita den „Slam auf der Couch“

Nikita Gorbunov wird in Moskau geboren und im Zuge der Wende bis nach Stuttgart gespült. Seine ersten Zeilen rotzt er noch als Rapper in ein verbeultes 58er-Mikro, bis ihn schließlich die aufkeimende „Poetry-Slam“-Szene in ihren Bann zieht. Gleich zwei monatliche Poetry-Slams in Stuttgart und Esslingen veranstaltet und moderiert der gelernte Tontechniker heute. Gleichzeitig ist er 2008 Mitbegründer der Stuttgarter Lesebühne „7PS“ und ist seit 2012 stolze Hälfte seiner leidenschaftlichen Abend-Show „Gorbunov & Kienzler“.

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Gorbunov. Kann auf Fotos super weit weg gucken.

Als Poetry-Slam in den Schulen Einzug hält, geht Nikita vorneweg. Er gibt unzählige Slam-Workshops an allen erdenklichen Bildungsträgern vom Landeshochbegabtengymnasium bis zum Jugendstrafvollzug, betreut jahrelang ganze Klassen in Schreibwerkstätten und ist mehrmals für das Goethe-Institut unterwegs: in Kiew, Minsk und Moskau. Mit seinen Kollegen führt er die Geschäfte des Stuttgarter Vereins „ausdrucksreich“ und stemmt abgefahrene Projekte, zum Beispiel eine Poetry-Slam-Wohnmobiltour durch ganz Baden-Württemberg. Die Arbeit mit den Schülern konfrontiert ihn auch mit seinem eigenen Werdegang: ein Kanake vermittelt Deutsche Dichtkunst. Witzig, gell?

In seinem aktuellen Programm Hintergrundmusik präsentiert Nikita die Verknüpfung mehrerer Kunstformen:
Die skrupellosen Sprüche aus dem Rap; die lyrische Performance der Slam-Poesie; sein scharfer Blick auf die Welt: Das alles verquirlt Nikita zu einem dichten, duftenden Eintopf. Zynische Scherze schwimmen darin, Erbsen, Möhren, klein geschnittener Zeitgeist und passierte Heimat. Gereicht wird das ganze in hübsch kantigen Förmchen: als Song, als Poetry-Slam-Stück, als Kurzgeschichte, als Rap-Ballade oder auch als skurriles Live-Hörspiel.

 

Zusammen mit Thomas Geyer und Hanz ist Nikita Veranstalter der 20. deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften 2016 in Stuttgart.