NIKITA
GORBUNOV
Poesie für die Bühne. Spoken Word-, Musik- und Theaterarbeiten
Nikita Gorbunov wird ’83 in Moskau in eine Dissidenten-Familie hineingeboren und im Zuge der Wende bis nach Stuttgart gespült. Seine ersten Verse rotzt er noch als Rapper in ein verbeultes Mikro, bis er „Spoken Word“ für sich entdeckt. In diesem Genre, bei dem Poesie als expressive Performance verstanden wird, fühlt er sich sofort zu Hause.
Der gelernte Tontechniker begründet mehrere literarische Ensembles und Lesebühnen, engagiert sich zeitweise auch in der Poetry-Slam-Szene und baut das beliebte Nachwuchs-Format in Baden-Württemberg mit auf.
Heute schreibt und performt Nikita Gorbunov überwiegend für andere.
Seine Stücke begleiten Festakte und Fachtage, bereichern Integrationsprojekte, ärgern Klimaskeptiker oder werden inszeniert. Regelmäßig verfasst Gorbunov Theaterstücke in der freien Szene, für das Interkulturelle Ensemble des Stuttgarter Forums der Kulturen und das Kollektiv „Goldener Schmetterling“, das er 2018 gemeinsam mit Boglárka Pap
ins Leben ruft.
Künstlerische Grenzgänge sind Gorbunovs Markenzeichen.
Aus dem Rap bezieht er seine sprachliche Unmittelbarkeit, seine Rhythmik und Spontanität.
Seine Haltung und Ästhetik entspringt seinem Spoken-Word-Hintergrund.
Auf der Bühne präsentieren sich Gorbunovs Arbeiten oft als überraschende Collagen von Poesie, kurzen Erzählungen und Liedermacher-Stücken. Mit großer Empathie und melancholischem Witz findet er dabei nachfühlbare Held:innen und nachvollziehbare Geschichten für stets aktuelle Themen.
Einen Ausgleich zur Bühnen- und Schreibarbeit findet Nikita Gorbunov in seinem langjährigen Engagement in der kulturellen Jugendbildung. Als Vorstand des Stuttgarter Vereins ausdrucksreich organisiert er eins der bundesweit größten Literatur-Vermittlungsprojekte im Bereich Spoken Word. Mit großer Begeisterung gibt er regelmäßig Poesie-Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen jeder Art, vom Landeshochbegabtengymnasium bis zum Jugendstrafvollzug. Auch weil die Jugendarbeit ihn mit seinem eigenen Werdegang konfrontiert:
Ein Migrant sucht nach Worten für seinen eigenen Lebensweg und vermittelt dabei deutsche Dichtkunst.